Wie Raki zum geprüften Rettungshund wurde
Aufregende Tage liegen hinter Raki und mir. Eine Zeit voller Anspannung, Nervosität, Freude und auch Ehrfurcht vor dem was vor uns lag. Doch es gelang uns. Wir haben unseren Einstieg in den Rettungshundesport geschafft, gefeiert und uns tatsächlich noch besser kennengelernt. Raki ist nun geprüfter Rettungshund in der Sparte Trümmer.
Warum ich unseren Erfolg mit euch teilen möchte?
Bereits vor Rakis Einzug hatten wir eine Erwartungshaltung an ihn. Wir waren auf der Suche nach einem aktiven Familienhund mit dem wir vielleicht einmal spaßeshalber Agility machen und auch Tricks einüben wollten. Ernsthaft in den Hundesport einzusteigen, war für uns nicht denkbar, hatten wir doch nie Berührungspunkte zum Hundesport.
Heute weiß ich die Vorzüge des Hundesports mehr als zu schätzen. Ohne das gemeinsame Training auf ein bestimmtes Ziel hin, würde ich ihn nicht so gut kennen, wie ich es nun tue. Ich kenne seine Stärken und Schwächen, weiß welche Probleme er selbstständig überwinden kann und auch was er nur für mich tun würde. Ich weiß, wo seine Grenzen liegen und auch was er zum glücklich sein benötigt. Auch kann ich seine körperliche Verfassung durch die intensive Auseinandersetzung mit seinen Grenzen und Fähigkeiten um einiges besser einschätzen.
Kurzum: Ich hätte nie gedacht, dass man so viel über einen Hund wissen kann und wir hätten auch niemals diese Vertrauensbasis, die wir uns geschaffen haben. Ich kann für ihn da sein, wann immer er es braucht.
Unser Weg zum Rettungshund – Zwischenstopp Begleithundeprüfung
Als der kleine Raki bei uns einzog, stand fest, dass wir eine Hundeschule besuchen würden. Sitz, Platz und Bleib sollte er als Familienhund natürlich können. Schnell zeigte er aber seine Freude und auch seine Qualitäten in der Zusammenarbeit mit mir und wir fingen an uns die Grundsteine der Unterordnung zu erarbeiten. Wir hatten aber auch wirklich ein Glück, dass wir in der Hundeschule unserer Wahl sofort mit dem Hundesport in Berührung kamen.
Da wir nun beide viel Freude am gemeinsamen Training hatten, bereiteten wir uns voller Vorfreude unter Anleitung der Hundeschule Potsdam auf unsere Begleithundeprüfung vor. Warum? Einfach weil wir unendlich viel Spaß miteinander hatten. Auch weil ich spürte, wie nah Raki und ich uns kamen und wie das Vertrauensverhältnis wuchs. Wir lernten kleine Erfolge zu feiern, Hindernisse zu überwinden und mit Rückschlägen umzugehen. Im Frühjahr dieses Jahres ging es dann zur Begleithundeprüfung und wir konnten uns erstmals als Team der Hundesportwelt zeigen. Und wir hatten verdammt viel Spaß dabei nachdem ich meine Nervosität überwunden hatte.
Der Rettungshundesport
Seit Februar 2017 sind wir Bestandteil der Rettungshundesportgruppe Potsdam. Niemals hätte ich erwartet, wie wichtig ein Team im Hundesport sein würde. Der Rettungshundesport belehrte mich eines Besseren. Fortan hatte ich sowas wie eine zweite Familie und tauchte in eine gänzlich neue Welt ein. Zunächst stieß das im Familien- und Freundeskreis eher auf Unverständnis. Niemand konnte sich so wirklich etwas darunter vorstellen. Hundesport war in meinem Umfeld weitestgehend unbekannt. Nach und nach aber lernten auch sie diese Welt mit anderen Augen zu sehen. Aus Unverständnis wurde Interesse und schließlich Stolz. Die positiven Auswirkungen waren nun auch überall zu sehen. Raki wurde sicherer und selbstbewusster wie auch ich. Unsere Beziehung vertiefte sich immer mehr und das Vertrauen nahm enorm zu. Nicht nur er lernte mir zu vertrauen, sondern auch ich ihm. Wenn man sich so gut kennt, wie wir es tun, fallen die alltäglichen Dinge viel leichter.
Das Training für den Rettungshundesport besteht nicht nur aus der Suche nach den Helfern (Versteckpersonen), sondern auch aus der Unterordnung/Gewandtheit. In der Suche kann der Hund selbstständig arbeiten und ich als Hundeführer muss mich auf seine Spürnase verlassen können. Hier muss der Hund hochkonzentriert arbeiten, seine Nase einsetzen, Hindernisse überwinden und andererseits aber auch seinem Hundeführer vertrauen. Es ist der Ausgleich zur Unterordnung, wo der Hund dann mir folgen muss. Wo der Hund freudig eng an meiner Seite mit mir Übungen ausführt. Unterordnung hat dabei übrigens nichts mit Unterwerfung zu tun, wie es ja gerne fälschlicherweise verstanden wird. Nein, es geht wie bei allen Dingen um den Spaß miteinander.
Lange haben wir auf unsere erste Rettungshundeprüfung hintrainiert. Und, es hat geklappt. Wir waren erfolgreich. Alle Hund-Mensch-Teams der Rettungshundesportgruppe Potsdam konnten Erfolge verbuchen im österreichischen SVÖ Rohrbach-Berg. Und schon jetzt fiebern wir alle auf weitere Prüfungen und Erfolge hin. Denn: Es geht weiter!
Raki hatte viel Spaß und fiel müde aber glücklich nach der Prüfung in sein Körbchen. Und das schönste an allem: Sein Strahlen, wenn er arbeiten darf.